John 17

Datum: 11.10.2001 Stelle: Johannes 17:1-26 Mögliche Einteilung zu diesem Kapitel: 1. Einleitung Joh.17,1-6. Die Herrlichkeit von Vater und Sohn. 2. Der HERR bittet für die Christen, weil Christus die Welt verlassen wird (Joh.17,7-12) 3. Der HERR bittet für die Einheit der Christen, so wie Gott eins ist (Joh.17,13-26). Die in Joh.17,2 angedeutete Prallelität beider Verse ist: »Vater, [...] verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrliche.« (Joh.17,1) »Vater, Du hast deinen Sohn verherrlicht, indem du ihm Vollmacht gegeben hast über alles Fleisch, damit dein Sohn dich verherrliche, in dem er all denen ewiges Leben gibt, die du ihm gegeben hast.« (Joh.17,2 paraphrasiert). Dieses Werk, all denen ewiges Leben zu geben, hatte der HERR Jesus nun vollendet (Joh.17,4.6.12); es bezog sich zumindest hauptsächlich auf seine Jünger (Joh.17,6.12). Und nun, nachdem ER dieses Werk vollendet hat, bittet ER SEINEN Vater darum, ihn zu verherrlichen, damit wieder ER SEINEN Vater verherrlicht (Joh.17,1.5). Es ergibt sich also ein stetiger Wechsel: 1. Der Vater hat seinen Sohn verherrlicht, indem ER IHM Vollmacht gegeben hat über alles Fleisch, damit ER all denen ewiges Leben gebe, die der Vater IHM gegeben hat (Joh.17,2). 2. Der Sohn hat SEINEN Vater verherrlicht, indem ER dieses Werk, das der Vater IHM gegeben hat, auf Erden vollendete (Joh.17,4). 3. Nun soll der Vater gemäß der Bitte Jesu SEINEN Sohn verherrlichen mit der Herrlichkeit, die Jesus beim Vater hatte (Joh.17,1.5). 4. Dann wiederum will Jesus SEINEN Vater verherrlichen (Joh.17,1). Joh.17,23: Der Vater liebt uns so, wie ER auch SEINEN eingeborenen und heiligen, sündlosen Sohn liebt. Gottes Liebe ist ganz und gar unabhängig von der Liebenswürdigkeit des Geliebten: denn was sind wir gewesen und was dagegen ist Gottes Sohn? Hier zeigt sich auch, wie sehr wir als Söhne Gottes und damit als Brüder Christi gerechnet werden. Siehe auch Röm.8,23, wo gezeigt wird, dass unsere Stellung als Söhne Gottes noch nicht völlig offenbar ist. In Hebr.2,11-13 zeigt sich, dass wir ebenso Gottes Söhne sind wie Christus, dass Christus uns deshalb SEINE Brüder nennt, aber natürlich bleibt ER der Anführer unseres Heils (Hebr.2,10). Joh.17,6: Wir, die wir jetzt Gottes Söhne heißen, waren von Anfang an, also noch bevor wir anerkannt haben, dass Gott unser Besitzer ist, d.h. vor unserer Bekehrung, Eigentum Gottes, des Vaters. Dieser hat uns SEINEM Sohn Jesus Christus gegeben. Jesus sagt von SEINEN Jüngern: »sie haben dein Wort bewahrt« (Joh.17,6). Wie gnädig ist doch der HERR, dass ER von uns sagt »ihr habt mein Wort bewahrt, ihr habt mein Wort gehalten«; trotz dass wir ebenso wie die Jünger oft nicht nach Gottes Willen gehandelt haben. ER hat uns völlig vergeben - wo wir gesündigt haben, das ist getilgt. Welche Bitten stellt Jesus an SEINEN Vater in diesem Kapitel? 1. »Vater, verherrliche DEINEN Sohn.« (Joh.17,1-5) 2. Erfüllung der Chrisen mit Freude (Joh.17,13) 3. Bewahrung der Christen vor dem Bösen (Joh.17,15). 4. Er bittet für alle Christen, auch für die zukünftigen (Joh.17,20). 5. Heiligung der Christen durch das Wort (Joh.17,17). 6. Er bittet, dass die Christen bei Christus sein werden (Joh.17,24). 7. Die Liebe Gottes soll auch in den Christen sein (Joh.17,26). Warum bittet der HERR nicht, dass wir aus der Welt herausgenommen werden? -- weil wir IHM ähnlciher werden sollen (Eph.5,25-26; Joh.17,17) -- weil Menschen durch uns zum Glaube an Christus kommen sollen (Joh.17,20-21; Phil.1,23-26). -- weil wir einmal Lohn von Gott bekommen sollen Christus setzt sich mit voller Kraft für uns ein, auch hier im Gebet. Wir haben als Christen zwei große Aufgaben in dieser Welt: heilig für Gott zu leben, als die spätere Braut Christi; und Gott zu bezeugen, damit Menschen gläubig werden an Christus. Dies praktisch umsetzen im täglichen Leben! Datum: 3.8.2002 Stelle: Johannes 17:11-12 Joh.17,12b scheint eine Erklärung dafür zu sein, was »Bewahren im Namen des Vaters« (Joh.17,11-12a) ist: bei Gott zu bleiben, nicht wieder verloren zu gehen. Gott selbst hat in Christus und im Vater diese Aufgabe übernommen - damit ist die Bewährung unseres Glaubens, das ewige Heil eines Kindes Gottes, sicher! Datum: 3.8.2002 Stelle: Johannes 17:15 Hier gibt es im griechischen Text die Zweideutigkeit, ob die Bewahrung vor dem Bösen (als Person, der Teufel) oder vor dem Bösen (als Tat, die Sünde) gemeint ist. Möglicherweise sollte überhaupt nicht versucht werden, hier zu entscheiden, was gemeint ist, sondern man kann die Mehrdeutigkeit als bewusst angelegt ansehen, d.h. beide Bedeutungen sind beabsichtigt. Es ist auch überhaupt nicht notwendig, zu entscheiden, denn beide Bedeutungen sind an anderer Stelle explizit bestätigt: »Wir wissen, daß jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott Geborene [d.i. Christus, Anm.] hütet ihn, und der Arge [d.i. der Teufel] tastet ihn nicht an.« (1.Joh.5,18). Dieser Vers bestätigt auch, dass Christi Gebet um die Bewahrung der Gläubigen erhört wurde (selbstverständlich!) - als Gläubige müssen wir also keine Angst haben, dass der Teufel oder die Sünde uns zum Abfall vom Glauben bringen könnten, denn Gott hält uns bei sich (Joh.17,11-12): wir werden nicht vom Glauben abfallen, denn das wäre Sünde, und der Gläubige kann nicht (beständig) sündigen (1.Joh.5,18). Dass wir noch in der Welt sind, ist aufgrund des Gebetes Christi (Joh.17,15) keine Gefahr für unseren Glauben. Wenn es so wäre, so wäre es sicher besser und also nach Gottes Willen gewesen, uns jetzt schon aus der Welt zu sich zu nehmen. Warum nun sind wir noch in der Welt? Aus demselben Grund, aus dem Christus in dieser Welt war: wir sind Gesandte Gottes (Joh.17,18)! Christus war zur Rettung der Welt in die Welt gesandt (Joh.3,16), ebenso (Joh.17,18) wir: Gott durch Mission zu dienen ist der Grund, warum wir noch in der Welt statt im Himmel sind. Datum: 3.8.2002 Stelle: Johannes 17:17 Die Heiligung im persönlichen Leben eines Kindes Gottes vollbringt Gott (was aber die volle Mitwirkung des Kindes Gottes einschließt; vgl. Gal.5,25). Sie geschieht in Gottes Wahrheit, die hier mit dem Wort Gottes identifiziert wird (Joh.17,17) - wir werden nur geheiligt innerhalb des Wortes Gottes, durch SEIN Reden zu uns, nicht durch menschliche Weisheit und Anstrengung. Deshalb ist die Beschäftigung mit der Bibel als dem Wort Gottes so wichtig, weil sie Gottes Werkzeug zu unserer Heiligung ist (vgl. 2.Tim.3,16-17). Wer in einem bestimmten Punkt geheiligt, d.h. Gott ähnlicher werden will, der muss sich mit Gottes Wort beschäftigen, IHN zu sich reden lassen - eigene Kraftanstrengung allein ist völlig vergeblich, um von Sünde freizukommen. Dass Gott unsere Heiligung zu seiner eigenen Aufgabe gemacht hat (Joh.17,17), ist die Garantie unserer Heiligung! Datum: 3.8.2002 Stelle: Johannes 17:19 Was heißt »Christus heiligt sich selbst für uns«? Hat ER denn Heiligung nötig? Ja, er kann sich heiligen im Sinne der Aussonderung zu einem bestimmten Dienst (Joh.10,36). ER übernahm hier den Dienst des Hirten: die Seinen bei sich zu bewahren, damit sie nicht abfallen, sondern »geheiligt bleiben« (Joh.17,19; so wörtlich im Griechischen). 1.Joh.5,18 spricht von diesem Dienst: ER bewahrt uns vor (beständigem) Sündigen: »Wir wissen, daß jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott Geborene [d.i. Christus, Anm.] hütet ihn, und der Arge [d.i. der Teufel] tastet ihn nicht an.« (1.Joh.5,18). Joh.10,27-30 spricht auch von diesem Dienst des Hirten, den Christus tut: Wer Christus glaubt und IHM also nachfolgt, gehört zu SEINEN Schafen (Joh.10,26-27); das ewige Heil und Leben dieser Schafe ist sicher (Joh.10,28-30), denn Gott der Vater ist mächtiger als alle (Joh.10,29).
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